Damit reiht sich Viersen als ausgezeichnete Fairtrade-Stadt in die Riege der mittlerweile mehr als 416 Städte in Deutschland ein, die den fairen Handel mit Produkten aus Entwicklungsländern unterstützen. Um „Fairtrade-Stadt“ zu werden, musste Viersen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen. Nach dem einstimmigen Ratsbeschluss für die Bewerbung wurde eine Steuerungsgruppe eingerichtet, die die Aktivitäten koordinierte. Einzelhandel, Gastronomie und öffentliche Einrichtung sind beteiligt. Zahlreiche Menschen waren dabei aufgefordert, an einem Strang zu ziehen. Sonst hätte die Kampagne keinen Erfolg gehabt. Ein besonderes Dankeschön sagte Sabine Anemüller, Bürgermeisterin der Stadt Viersen, den Mitgliedern des Forums „Eine Welt Viersen“. Ohne deren Engagement, deren Ausdauer und Beharrlichkeit Viersen nicht zur Fairtrade-Stadt geworden wäre.
Mitmachen und fair einkaufen in Viersen
Viersen, sagte Sabine Anemüller, sei in Bewegung und auf dem richtigen Weg. Fairer Handel lebe vom Mitmachen. Darum sei es eine wichtige Aufgabe, den Menschen bewusst zu machen, dass jeder seinen kleinen Beitrag zu einer besseren Welt leisten kann. Dies gilt auch für das kommende Jahr. Die Auszeichnung Fairtrade-Stadt wird alle zwei Jahre erneut überprüft, deshalb sei es besonders wichtig nicht in den Bemühungen nach zu lassen. „Es funktioniert vor allem deshalb, weil viele Bürger als Konsumenten jeden Tag bei ihren alltäglichen Einkäufen Entscheidungen für den Kauf von Fairtrade-Produkten treffen und bereit sind, faire Preise zu bezahlen.“
Jeder Viersener kann so durch seine Kaufentscheidung seinen Beitrag dazu leisten, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Familien in Entwicklungsländern zu verbessern und den Kindern Schulbildung und Perspektiven zu schaffen. „Fairtrade“, sagte Sabine Anemüller, „steht auch für den Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung.“ Und Viersen möchte auch in den kommenden Jahren als faire Stadt ausgezeichnet sein.
Was heißt Fairtrade?
- Arbeiter und Bauern erhalten für ihre Arbeit existenzsichernde Löhne
- Die Lieferbeziehungen und Mindestpreise sind langfristig festgelegt und schaffen Verlässlichkeit und Planbarkeit für die Bauern
- Keine ausbeuterische Kinderarbeit, sondern Förderung von Schulbildung und Ausbildung
- Fairtrade unterstützt die Bauern darin, sich in demokratischen Organisationen zusammenzuschließen, um gemeinsam ihre Interessen auf dem Markt besser zu vertreten
- Umweltschonender Anbau und Bio-Anbau werden gefördert, gefährliche Pestizide und gentechnisch verändertes Saatgut sind verboten