– Stadtteilentwicklung

Stadtexperiment: Stadt-Terrassen eröffnet

Projekt zur Steigerung der Auf­enthalts­qualität gestartet

Von links: Claudia Habner (Zukunftsnetz Mobilität NRW), Florian Szepan (Stadt Viersen), Susanne Fritzsche (Technische Beigeordnete), Susanne Sartingen (Ratsmitglied CDU), Stella Schwietering (Zukunftsnetz Mobilität NRW), Harald Droste (Fachbereichsleiter Stadtentwicklung), Jörg Eirmbter-König (Ratsmitglied Bündnis 90/Die Grünen) – Foto: Stadt Viersen

Mit einer Feierstunde im Technischen Rathaus an der Bahnhofstraße am Donnerstag, 2. März 2023, haben Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Viersen und des Zukunftsnetzes Mobilität NRW das Stadtexperiment „Stadt-Terrassen“ offiziell gestartet. Im Anschluss ging es zu einer gemeinsamen Begehung an die 5 Terrassen-Standorte im Bereich der südlichen Hauptstraße.

Die Stadt Viersen hatte sich im Sep­tem­ber 2022 beim Zukunftsnetz Mobilität NRW um die kostenlose Ausleihe unterschiedlicher, teils bepflanzter Module für eine temporäre Straßenmöblierung beworben. Im Novem­ber 2022 erfolgte die Zusage, die ausgewählten Elemente über einen Zeitraum von 8 Wochen aufstellen zu können.

An 5 Standorten, die derzeit als Pkw-Stellplätze dienen, wurden Module wie Pflanzkästen, Bänke, Tische oder Fahrradständer auf Flächen platziert. Diese vorübergehenden Umwidmungen zu teils begrünten Verweilstätten, Orten der Kommunikation oder sicheren Fahrradabstellmöglichkeiten sollen Anwohnerinnen und Anwohnern ebenso wie Gewerbetreibenden, Gastronominnen und Gastronomen erweiterte Nutzungsmöglichkeiten für „ihre“ Straße aufzeigen. Die Terrassen sollen Bürgerinnen und Bürger zum Verweilen anregen. Ziel ist eine nachhaltige Steigerung der Auf­enthalts­qualität im Stadtraum mit der langfristigen Perspektive einer klimaneutralen Zukunft der Mobilität.

Mit ihrem Experiment will die Stadt eine konstruktive Diskussion um die zukünftige Aufteilung und Nutzung des öffentlichen Raumes anstoßen. „Dabei ist es uns wichtig, die unterschiedlichen Interessen von Fußgängerinnen und Fußgängern, Menschen, die Auto oder Fahrrad nutzen, sowie Gewerbetreibenden nicht gegeneinander auszuspielen. Stattdessen wollen wir mit allen gemeinsam Ansätze für ein gedeihliches Miteinander entwickeln“, sagt die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche. Um die unterschiedlichen Meinungen zu derlei erweiterten Nutzungskonzepten zu erfassen, wurde ein Online-Fragebogen entwickelt. Anwohnerinnen und Anwohner wurden per Wurfsendung über das Vorhaben informiert. Die Umfrage ist über die Webseite der Stadt Viersen unter der URL viersen.de/de/inhalt/stadt-terrassen erreichbar.

Ob ein Teil der heutigen Parkbuchten später dauerhaft zu Treffpunkten für die Nachbarschaft, Raum zum Genießen von Speisen und Getränken, Fahrradstationen oder Spielraum für Kinder wird, ist noch keineswegs entschieden und hängt auch von den Ergebnissen der Online-Befragung ab. Susanne Fritzsche: „Die vorgestellten Module haben dabei lediglich Beispiel-Charakter. Wenn die Ergebnisse der Befragung eine grundsätzliche Zustimmung der Bevölkerung zu alternativen Nutzungen signalisieren, wird es unsere Aufgabe sein, Lösungen zu entwickeln, die speziell auf die Bedarfe der Menschen in Viersen zugeschnitten sind.“